Liebe, Tod und Tofu – Margot Jung

Liebe, Tod und Tofu - Margot Jung

Die Handlung

Die Fernsehköchin Francesca möchte sich ein relaxtes Wochenende in einem Berghotel gönnen. Als wäre es nicht schon schlimm genug, dass ein Murenabgang das Hotel von der Außenwelt trennt, trifft sie in dem Hotel auf alte Bekannte. Ihr Noch-Ehemann Gianluca feiert in Begleitung seiner neuen Freundin und mit seinen ehemaligen Fußballerkollegen ein Fest in der Abgeschiedenheit.

Francesca muss ihren Spürsinn unter Beweis stellen, als die Ex-Profis nach und nach ermordet werden. Sie versucht ihren Kopf aus der Schlinge zu ziehen. Denn für den schrägen Dorfpolizisten ist schnell klar, wer seine Hauptverdächtige ist.

Meine Meinung

Francesca ist eine tolle Frau mit einem schönen Lebenslauf. Als ehemalige Profifußballergattin war ihr Hauptberuf Spielerfrau. Doch die Trennung von ihrem Mann tat ihr gut und Francesca nahm ihr Leben in die Hand. Ihre Liebe zum guten Essen und ihre Kochkünste waren die perfekte Ausgangslage für eine Karriere als TV-Kochköchin.

„Denn vor ihrer Ehe hatte er sie damit immer zum Schmelzen bringen können – fast wie eine Tafel Nougatschokolade, die man bei einem sonnigen Picknick als Letztes isst, und weil sie schon beinahe zerfließt, genüsslich mit den Fingern aus der warmen Silberfolie dippen und aufschlecken kann.“
Seite 18

Mit viel Liebe beschreibt die Autorin Margot Jung die Küchenszenen mit Francesca. Man kann das Essen förmlich riechen und würde zu gerne probieren. Mit den Rezepten im Anhang ist dies auch kein Problem. Ich mag es nicht, wenn Rezepte in einen Krimi aufgenommen werden, weil es gerade modern ist. Margot Jung hat dies jedoch so geschickt angestellt, dass der Gang in die Küche eine logische Konsequenz aus den vorangegangen Handlungen darstellt. Mit dem Hinweis „Ein kulinarischer Krimi“ auf dem Cover weiß der Leser auch auf was er sich einlässt.

Es ist immer ein schmaler Grad wie viel Liebesgeschichte in einem Krimi sein darf. „Liebe, Tod und Tofu“ ist ein leichter, lustiger Krimi. Deshalb darf es für mich dann ruhig etwas mehr Liebe sein. So wie schon bei der Kulinarik hat es Margot Jung auch hier wieder geschafft das perfekte Verhältnis zu finden. Schließlich ist es bei einem Buch ähnlich wie mit einem Rezept. Eine Prise zu viel von einer Zutat kann das ganze Gericht zerstören.

So leicht und fröhlich der Krimi wirkt, ist die Geschichte und die Auflösung des Falles viel spektakulärer und tiefgründiger als ich erwartet habe. Um nicht zu spoilern gehe ich nicht näher darauf ein, sondern erwähne schlicht, dass die Auflösung grandios ist.

„Amore, du warst selbst lang genug in Italien. Da fragt man so etwas nicht. Wer zu viel weiß, landet schnell mit einbetonierten Füßen im nächsten Fluss.“
Seite 148

Neben Francesca gibt es noch viele weitere tolle Charaktere, die für jede Menge Lacher sorgen. Der Dorfpolizist Adam wirft ständig mit Fremdwörtern um sich, verwendet diese jedoch komplett falsch. Sein Gegenpart (auch hier kann ich aufgrund von Spoiler-Gefahr nicht detaillierter werden) kontert fantastisch und ich musste mehrmals laut auflachen.

Bereits auf Seite 20 findet sich eine wunderbare Szenenzeichnung. Nun hoffte ich, dass es mehr von diesen Zeichnungen gibt. So viel sei verraten, es ist nicht die letzte Zeichnung im Buch. Die Anzahl ist jedoch sehr spärlich. Hiervon hätte ich gerne mehr gesehen.

Liebe, Tod und Tofu - Margot Jung

Fazit

★★★★★

„Liebe, Tod und Tofu“ ist eine absolut überraschende Krimientdeckung. Margot Jung hat einen perfekten kulinarischen Krimi mit viel Liebe zum Detail und eine hervorragende Mischung geschaffen. Ein fantastisch, unterhaltsamer Krimi mit einer Portion Kulinarik und einer Prise Liebe, der wahrhafte Lesefreude bereitet.

Der noch sehr junge 3H Verlag hat mir ein Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt. Vielen Dank! Die Rezension wurde davon nicht beeinflusst. „Liebe, Tod und Tofu“ ist schlichtweg fantastisch.

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