Josi Berger muss den Macho Max Rosing, dem vorgeworfen eine Frau brutal ermordet zu haben, verteidigen. Wieso sie in einer Wirtschaftskanzlei plötzlich mutmaßliche Mörder verteidigen muss, lässt weit in die Vergangenheit des Chefs zurückblicken. Unerwartet bekommt Josi Hilfe von dem Journalisten Martin Petersen. Und neben der Hilfe kommen jede Menge Gefühle ins Spiel. Doch wer hat die junge Frau wirklich umgebracht? Wird es Josi gelingen Max aus dem Gefängnis zu holen?
Josi ist eine taffe junge Frau, die mir sehr gut gefallen hat. Wie alle Beteiligten hat sie Geheimnisse in ihrer Vergangenheit, die sie bis in die Gegenwart begleiten. Dies ist einerseits spannend, doch auch etwas zu viel wenn schlicht jeder der Protagonisten Geheimnisse mit sich trägt. So war ich nach den ersten 20% des Buches eher verwirrt und hatte noch überhaupt keine Idee was hier los ist. Man lernt die Personen zwar intensiver kennen, dennoch war mir die Einleitung zu lange und ich wartete, dass es nun endlich los geht.
Das Buch ist in zwei Teile gegliedert. Während sich der erste Teil intensiv mit dem Prozess und der Verteidigungsstrategie ála „Anatomie eines Mordes“ beschäftigt, ist der zweite Teil ein klassischer Thriller mit der Suche nach einem Mörder. Die Autorin hat das Zeug beides zu schreiben. Dennoch finde ich es für ein Buch zu viel und hätte mir diese unterschiedlichen Thriller in zwei (unabhängigen) Büchern gewünscht.
Leider werden oft Nebensächlichkeiten und Banalitäten erzählt, die das Buch in die Länge ziehen. Ich mag es gerne straight forward. Diese ganzen Details, die nicht wirklich zur Geschichte beitragen, machen das Buch sehr langatmig. Vor allem im ersten Teil ist dies oft der Fall. Der zweite Teil ist wesentlich mehr nach meinem Geschmack und hält sich nicht mit den unzähligen Banalitäten auf.
Die Geschichte an sich und die Ideen sind sehr gut und werden von der Autorin sehr schlüssig dargestellt. Rikje Bettig verarbeitet spannende Persönlichkeiten und interessante Motive in „Mörderische Unschuld“.
Fazit:
Talent zum Schreiben von Thrillern ist bei Rikje Bettig allemal vorhanden. Leider wurde zu viel in das Buch gepresst. Da es hoffentlich nicht das letzte Buch der Autorin ist, hätte ich mir gewünscht, dass klarere Entscheidungen getroffen worden wären. Prozessroman oder Jagd nach dem Mörder? So ist das ganz nicht Fisch nicht Fleisch?
[…] Ein Buch, das der jeweilige Autor als erstes veröffentlicht hat – das Debüt des Autor. Mörderische Unschuld – Rikje Bettig […]
[…] – 3 Punkte Eine Leiche für Helene – Ilona Mayer-Zach: Österreich – 3 Punkte Mörderische Unschuld – Rikje Bettig: Deutschland – 1 […]