Die Handlung
Im Jahr 1948 wird der Bankier Dr. Victor Wrede tot in seiner Villa aufgefunden. Neben ihm liegt seine tote Frau und der bewusstlose Sohn Carl. Wie durch ein Wunder hat dieser überlebt.
Wieso hat sich der Bankier kurz nach der Währungsreform das Leben genommen? War es überhaupt Selbstmord oder ist er einem Verbrechen zum Opfer gefallen?
Als Carl zehn Jahre später versucht diese Fragen zu klären, stößt er auf einen Betrug während der Währungsreform und gerät selbst ein weiteres Mal in Gefahr.
Meine Meinung
Während Carl davon überzeugt ist, dass der Tod seiner Eltern nicht gewollt war (zumindest nicht von ihnen selbst), habe ich auch weit nach der Hälfte des Buches nicht das Gefühl, dass die Eltern ermordet wurden. Dadurch kommt bei mir auch nicht wirklich Spannung auf. Schließlich jagt der Protagonist einem Verbrechen nach, wo ich kein Verbrechen erkennen kann.
Die Einführung der neuen Währung geht recht rasch vonstatten. Als Leser kennt man den Betrugsversuch bzw. die Menschen, die versucht haben sich zu bereichern, von Anfang an. Somit entsteht auch hier kaum Spannung für den Leser.
Es wird einiges an Wissen rund um Finanzen und Währungen vorausgesetzt. Immer wieder gab es diesbezüglich Details, die mir nicht ganz klar werden. Für zusätzliche Verwirrung sorgen wild hingeworfene Namen und Personen, die plötzlich auftauchen und ebenso schnell wieder verschwinden.
Die einzelnen Schritte in der Ermittlung von Carl und seinem Vormund dem Journalisten Jennings sind unvorhersehbar. Woher oder von wem haben sie die Hinweise erhalten an diesen oder jenen Ort zu fahren und warum nehmen sie mit gewissen Personen Kontakt auf? Wie diese Ermittlungsschritte zustande kommen, bleibt leider viel zu oft im Dunklen.
“Manchmal ist mein Inneres nichts anderes als eine brodelnde Masse, die mich ängstigt.“
Seite 12
Das Buch spielt in zwei Zeitebenen (1948 und 1958). Die Zeitsprünge sind eindeutig zu Beginn eines jedes Kapitel gekennzeichnet. Zusätzlich steht immer dabei an welchem Ort wir uns befinden und im Fall von Erzählungen von 1948 auch in welcher Besatzungszone. Dies ist sehr übersichtlich und gut gemacht.
Fazit
★★☆☆☆
„Operation Bird Dog“ ist ein komplexes Buch rund um die Währungsreform 1948 in Deutschland. Es gibt einen kleinen Einblick in die verwirrende Welt der Finanzen und die Herausforderungen direkt nach dem Zweiten Weltkrieg.
Das Buch beschäftig sich mit der Währungsreform und mit Carls Ermittlungen 10 Jahre später. Ich hätte mir etwas mehr Details zum Leben der Menschen direkt nach dem Zweiten Weltkrieg zur Zeit der Besatzung gewünscht.
Der Verlag hat mir ein Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt. Vielen Dank dafür!
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