Meant to be – Claudia Balzer

Meant to be - Claudia Balzer

Die Handlung

Lexi lebt für die Musik. Mit der Musik kann Lexi ihren Gefühlen Raum geben. Mit Menschen konnte sie noch nie so wirklich etwas anfangen. Bei Berührungen fühlt sie sich unwohl.

Ihr Gefühle wollen nicht mehr durch ihre Finger aufs Papier fließen und sich in Lieder verwandeln.  Ausgerechnet in ihrer Schaffenskrise muss Lexi nun gemeinsam mit Luke einen Song schreiben. Dieser bringt Lexis Herz dazu schneller zu schlagen. So sehr sie sich von seinen Berührungen ängstigt, so sehr genießt sie diese gleichzeitig.

Meine Meinung

Ein sehr schöner Brief der Autorin Claudia Balzer hat mich auf das Buch aufmerksam gemacht. Gepaart mit dem romantisch, verträumten und auch etwas kitschigem Cover war für mich schnell klar, dass ich „Meant to be“ lesen muss.

Der Prolog hat eine enorm hohe Geschwindigkeit, die mich stutzen lässt. Im Nachhinein betrachtet ist diese schnelle Wendung bzw. Erkenntnis im Prolog jedoch in Ordnung. Alles andere hätte viel zu viel Zeit gekostet und dem Buch an Spannung genommen. Da darf es in der Einführung dann gerne etwas schneller gehen.

„Manche Menschen sind gerne für sich, ohne einsam zu sein.“
13%

Der Aufbau der Geschichte ist klassisch, was keinesfalls negativ zu werten ist. Lexi hatte eine schwere Vergangenheit und wird seit dem von psychischen Störungen eingeschränkt. Dennoch rafft sie sich auf und versucht ihr Leben auf den unterschiedlichsten, nicht immer erfolgreichen Wegen, in den Griff zu bekommen.

Meant to be - Claudia Balzer

Lexis psychische Erkrankung hat mich an „Berühre mich. Nicht.“ von Laura Kneidl erinnert. Ich finde es genial, dass psychische Krankheiten, Ängste und Depressionen auf unterhaltsame Weise in die Literatur und in Young Adult Bücher aufgenommen werden. Dieses Tabuthema sollte nicht länger ein Tabu sein. Ich habe die Hoffnung, das Betroffene so merken, dass sie nicht alleine sind. Dass man sich dessen nicht schämen muss und vor allem, dass es Hilfe für die Betroffenen gibt. Ich finde es jedoch Schade, dass es bei der Vielzahl an möglichen Ängsten hier diese große Parallele gibt. Wenn gleich die Ausschmückungen und der Verlauf bei Claudia Balzer ganz anders ist.

Den Schreibstil der Autorin habe ich sehr genossen. Es tut sich viel in der Geschichte und Claudia Balzer gelingt es einen schönen Spannungsbogen bis zum Schluss aufrecht zu erhalten. „Meant to be“ wird abwechselnd aus Lexis und Lukes Sicht erzählt. Dies intensiviert für den Leser die Emotionen.

Die Figuren schließt man schnell ins Herz. Lexi hat mit der Iranerin Anna eine wunderbare Freundin gefunden, die immer für sie da ist. Wieso betont wird, dass Anna Iranerin ist, verstehe ich nicht ganz. Vielleicht wollte uns Claudia Balzer damit lediglich zeigen, dass wir Menschen alle gleich sind und es unabhängig von der Nationalität großartige und liebenswerte Menschen gibt.

„Mit meinem Daumen wische ich seine Tränen weg. Nicht, dass sie fehl am Platz wären. Im Gegenteil. Sie reinigen und helfen der Seele bei der Selbstheilung.“
64%

Während Protagonisten in YA-Romanen oftmals egoistisch handeln, reißt sich Lexi rechtzeitig am Riemen und sieht, dass sie nicht die Einzige mit Problemen ist.

Mein wohl größter Kritikpunkt sind die Kapitelüberschriften. Diese sind plump und wenig ansprechend. Dann lieber einfach nur Nummern. Darüber kann man allerdings schnell hinweglesen und der Lesefreude steht nichts mehr im Weg.

In einem Buch über Musik geht es natürlich viel um Musik und Songtexte. Am Ende des Buches sind einige Lyrics von Liedern, die im Laufe des Buches geschrieben werden, abgedruckt. Eine schöne Idee, die man jedoch mit Links oder QR-Codes zu den jeweiligen Liedern inklusive Musik aufwerten hätte können. Die Lyrics lesen ist nett, jedoch werden diese für mich als mittelmäßig musikalisch begabten Menschen erst durch den zugehörigen Sound zum Leben erweckt.

Fazit

★★★★☆

Ein Liebesroman zum Dahinträumen mit einer gehörigen Prise Ernsthaftigkeit. Viele liebenswerte Protagonisten und eine mitreißende Handlung machen „Meant to be“ zur Lesefreude.

Dennoch muss ich letzten Endes einen Stern abziehen. Ohne zu viel zu verraten ist dieser vor allem für die zu unkomplizierten „Heilungsfortschritte“ und die Schnelle der Annäherung.

Vielen Dank Claudia Balzer für das eBook.

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