Stille Nacht und das Geheimnis der Zauberflöte – Reinhard Schwabenitzky

Stille Nacht und das Geheimnis der Zauberflöte - Reinhard Schwabenitzky

Die Handlung

Seit 1818 verzaubert „Stille Nacht, heilige Nacht“ weltweit Millionen an Menschen. Dabei war bereits die Uraufführung dieser Komposition wahrlich zauberhaft. Gemeinsam mit dem 12-jährigen Lucas reisen wir ins das Oberndorf von damals und erleben die Entstehung von „Stille Nacht, heilige Nacht“ hautnah.

Meine Meinung

„Stille Nacht und das Geheimnis der Zauberflöte“ gibt tolle Einblicke in die Entstehung und die Geschichte dieses weltberühmten Weihnachtslied. Die Zeitreise des 12-jährigen Lucas aus dem heutigen Salzburg zurück ins Jahre 1818 ist sehr lustig beschrieben. Da Zeitreisen in Büchern oftmals für Verwirrung sorgen können, gleich einmal die Entwarnung. In dieser Weihnachtsgeschichte wird nicht wild durch die Zeiten gesprungen. So muss sich der Leser auch nicht von Kapitel zu Kapitel in eine andere Epoche einfühlen.

Stille Nacht und das Geheimnis der Zauberflöte - Reinhard Schwabenitzky

Dennoch war es sehr lustig, wie Lucas das Leben damals wahrnahm. Der Junge ist ein bisschen neunmalklug und bereits viel zu erwachsen für sein Alter. An der ein oder anderen Stelle hätte ich mir etwas mehr kindliche Naivität gewünscht. Irritierend fand ich seine Gefühle für ein junges Mädchen, die weiter über Freundschaft hinausgingen. Diese wurden penetrante betont, damit sie dem Leser auch ja nicht entgehen.

Der Trick mit der Zeitreise hat mir insofern sehr gut gefallen, da wir Josef Mohr (er hat den Text von „Stille Nacht, heilige Nacht“) und Franz Xaver Gruber, der Komponist der Melodie, besser kennen lernen konnten. „Stille Nacht und das Geheimnis der Zauberflöte“ wirkt sehr gut recherchiert. Man bekommt ein gutes Bild der beiden Künstler.

Leseband in "Stille Nacht und das Geheimnis der Zauberflöte"

Vor allem Josef Mohr war mir sehr sympathisch. Der Vikar war für die damalige Zeit sehr weltoffen und ist für seine Mitmenschen eingetreten. Auch heute noch sind Menschen wie er eine Bereicherung für die Gesellschaft.

„Kein Mensch kann etwas dafür, wie und wo er geboren wird, trotzdem gibt es seit Menschengedenken überall auf der Welt dumme und aggressive Hohlköpfe, die jene, die anders sind als sie selbst, zu wertlosen Menschen erklären.“
Seite 147

Die ganze Geschichte bzw. die Zeitreise von Lucas ist in einen mysteriösen Kriminalfall eingebunden. Dieser bringt jedoch nicht immer die erhoffte Spannung und plätscherte zwischenzeitlich etwas zu ruhig vor sich hin. Auch das Agieren der Kinder war mir eine Spur zu erwachsen, selbstständig und vernünftig.

"Stille Nacht und das Geheimnis der Zauberflöte" - Flötenspieler

Das Buch ist sehr hübsch gemacht. Immer wieder finden sich zwischen den Kapitel kleine Zeichnungen von Lucas, der auf seiner Zauberflöte spielt. Außerdem hat die Hardcover-Ausgabe ein Lesebändchen, was ich immer sehr praktisch finde. Einziger Wermutstropfen ist für mich das Cover selbst. Das Mädchen mit den geschlossenen Augen und der Flöte auf dem Cover finde ich nur bedingt passend.

Fazit

★★★★☆

Der 200. Geburtstag von „Stille Nacht, heilige Nacht“ ist Anlass genug, um diesem friedvollen Lied eine Geschichte zu widmen. Eingebettet in einen Krimi erfährt man viel über die tatsächliche Entstehungsgeschichte. Die schwarzen Flecken in der Geschichte schmückt der Autor aus und schafft so am Ende einen runden Weihnachtskrimi.

Am Ende des Buches sind die historischen Fakten kurz und knackig zusammengefasst. So kann der Leser klar zwischen Realität und Fiktion unterscheiden. Eine schöne Geschichte, die nicht nur im Jubiläumsjahr unterhaltsame Lesestunden verspricht.

"Stille Nacht und das Geheimnis der Zauberflöte" mit Weihnachtsengel

Der Tyrolia Verlag hat mir ein Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt. Vielen Dank!

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