Die Handlung
Dieses Weihnachten wird alles. Denn zum ersten Mal wird Bastian Weihnachten nicht mit seiner Familie verbringen. Heiligabend will er mit seiner neuen Freundin Karina bei ihren Eltern feiern. Blöd nur, dass Karinas etwas komplizierte Eltern Bastian für einen Volltrottel halten. Und das obwohl sie ihn noch nicht mal kennen…
Meine Meinung
Bereits den Vorgänger „7 Kilo in 3 Tagen“ mochte ich sehr gerne. Christian Pokerbeats Huber erzählt sehr amüsant und mit einer schönen Prise Sarkasmus und etwas dunklerem Humor. Die beiden Cover passen super zusammen und sind sehr ansprechend gestaltet. Es ist nicht notwendig den ersten Teil zu lesen, damit man „Alle anderen können einpacken“ versteht.
Bastians Familie und seine Freundin kennen wir zwar bereits aus dem ersten Teil, sie werden jedoch alle noch einmal kurz vorgestellt. Das geschieht so prägnant, dass es für Kenner des Vorgängers ebenfalls eine gute Erinnerungsstütze ist und keinesfalls nervig.
Gut gefallen haben mir die immer wieder eingeflochtenen, wild erfundenen Statistiken. Sie sind nicht komplett übertrieben und ich überlegte immer wieder ob da was dran ist und falls ja, wie das gemessen bzw. ermittelt wurde. Man läuft Gefahr sich etwas von den diesen Fake-Statistiken zu merken und bei einem der nächsten Gespräche, ganz nach Klugscheißermanier, selbst einfließen zu lassen.
Bastian und seine verrückten Ideen – bereits wenn er sie dem Leser offenbart möchte man vor Schreck die Augen schließen. Ihn lauthals anschreien, dass ja nicht zu tun. Doch als Leser ist man völlig machtlos und muss hilflos mitansehen wie Bastian ins Chaos schlittert. Dabei meint es der liebenswerte Kerl doch nur gut. Seine Naivität ist beinahe schon ansteckend und man beginnt selbst zu glauben, dass das was werden könnte.
Während bei „7 Kilo in 3 Tagen“ bei mir nicht wirklich Weihnachtsvorfreude aufkam, weil schlicht zu viel genörgelt wurde, ist das hier anderes. Da Bastian Weihnachten erstmals nicht mit seiner Familie verbringen wird, merkt er nun so richtig, wie viel ihm eigentlich an den ganzen Bräuchen liegt.
Und auch ganz ohne großes Genörgel zeigt uns Christian Pokerbeats Huber doch einige Sonderheiten und Absurditäten des alltäglichen beziehungsweise alljährlichen Weihnachtswahnsinn.
Besonders gut hat mir der akribisch geplante Badezimmerbenutzungsplan von Bastians Vater gefallen. Denn wenn so viele Leute nur ein Badezimmer benutzen möchten, muss dies natürlich geregelt werden. Welche dramatischen, ja traumatisierenden, Auswirkungen es haben kann, wenn dann mal jemand um nur wenige Minuten zu früh dran ist… Das verrate ich natürlich nicht Lachen ist jedoch garantiert.
Und als wäre das noch nicht gut… Nach dem Lesen von „Alle anderen können einpacken“ wirst du garantiert nie wieder einfach so nebenbei den Fernseher laufen lassen, wenn Besuch da ist. Schon gar nicht, wenn du den Besuch noch nicht so gut kennst :D
Fazit
★★★★☆
Unterhaltsamer Slapstick Weihnachtsroman bei dem Lachen garantiert ist. Ein lustiges Konzept, dem Christian Pokerbeats Huber eine Zugabe gönnt.
Der Rowohlt Verlag hat mir ein Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt. Vielen Dank.
Mehr zu Christian Pokerbeats Huber
- Rezension zu 7 Kilo in 3 Tagen (Weihnachten mit Bastian I)
- Rezension zu Alle anderen können einpacken (Weihnachten mit Bastian II)
- Rezension zu Fruchtfliegendompteur