Weggeworfen – Tina Voß

Weggeworfen - Tina Voß

Zufällig stolpert die Journalistin Liv bei einer Recherche über einen Zwangsprostitutionsring, der sie bis in die Ukraine reisen lässt. Doch die Täter sind sehr einflussreiche Männer und stehen an der Spitze der Gesellschaft. Schnell wird klar, dass es nicht nur für die jungen Mädchen um Leben oder Tod geht.

Tina Voß ist mit „Weggeworfen“ ein spannendes Thriller-Debüt gelungen. Umfangreiche Recherchearbeiten und viele Fakten geben dem Buch tiefgehendes Wissen. Da alles in eine fiktive Geschichte eingepackt ist, hat man als Leser die Chance sich einzureden, dass es nur ein Buch ist und nichts davon Realität. Trauriger Weise vermute ich, dass die Realität noch viel schlimmer ist als von Tina Voß dargestellt.

Kurze knackige Kapitel machen das Lesen leicht. Es wird zwischen den verschiedenen Personen hin und hergesprungen. Dies ist jedoch deutlich in der Kapitelüberschrift ersichtlich und die Geschichte bekommt dadurch Tempo.

„Zu überlegen was jemand anderes wohl denken könnte, hatte schon Ehen scheitern lassen und Kriege angezettelt.“
Tina Voß

Der Spannungsbogen ist etwas willkürlich oder zumindest nicht nach Lehrbuch. Mich hat dies nicht unbedingt gestört, ich glaube aber, dass man mit ein paar wenigen Kniffen noch wesentlich mehr Spannung erzeugen könnte.

Obwohl dies Tina Voß’ Debütthriller ist, wurde oft von einem großen Wettskandal berichtet in dem Liv recherchiert hat. Ich hatte das Gefühl, dass dieses Buch bereits geschrieben ist und ich mit „Weggeworfen“ den zweiten Teil einer Serie lese. Verständigungsschwierigkeiten hatte ich jedoch keine.

Fazit:
Ein gelungener Debütroman mit jeder Menge top recherchierten Hintergrundfakten. Tina Voß und ihr Liv sollte man auf jeden Fall im Auge behalten.

One Reply to “Weggeworfen – Tina Voß”

  1. André Neiß says: Oktober 27, 2015 at 9:20 pm

    Ein spannender Plot mit hannoverschem Lokalkolorit.
    Die erklärte Sympathie für Stig Larsson ist erkenn- und lesbar ohne an Eigenständigkeit zu verlieren. Als ich von „wassererbrechenden“ Pferden las, die als Teil eines Brunnens ihre Aufgabe erfüllten, kamen mir die Wortschöpfungen von Arno Schmidt in den Sinn; so etwas macht Spaß. Frieda hat mich begeistert. Und das Buch an sich? Meine ersten Seiten habe ich in der Stadtbahn gelesen und prompt bin ich über meine Zielhaltestelle hinaus gefahren. Ein absolutes Qualitätssiegel bei mir. Ich freue mich auf mehr von Liv.

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