Wie rote Erde – Tara June Winch

Als ihr Großvater stirbt, kehrt August Gondiwindi nach 10 Jahren zurück in ihre Heimat Australien. Dort am Land ist sie aufgewachsen und hat mit ihrer Schwester zwischen den Hügeln und Feldern am Ufer des Murrumby Flusses gespielt. Bis Jedda eines Tages plötzlich verschwunden ist.

Ein Bauunternehmen droht nun Augusts Heimat zu zerstören. Ressourcen sollen abgebaut und Arbeitsplätze für die arme. Gegend geschaffen werden. Doch was passiert mit Augusts Vergangenheit und dem Vermächtnis der Wiradjuri.

Australien, Aborigines und Kolonisierung sind die große Themen in „Wie rote Erde“. Eindruckevoll bringt uns Tara June Winch diesen gewaltvollen, grausamen und leidvollen Teil der Geschichte Australiens näher.

Der Roman ist in drei Erzählsträngen gegliedert, die sich Kapitel für Kapitel abwechseln. Augusts Rückkehr nach Australien, dem Graben in der Vergangenheit und der Suche nach einer Zukunft – erzählt in klassischer Romanform mit einem allwissenden Erzähler. In Briefform berichtet ein Referrend aus dem 19. Jahrhundert und gibt so authentische Einblicke in die Kolonisierung. Zu guter Letzt erhalten wir Einblicke in das Wörterbuch von Augusts Großvater. Als eine Art erzählendes Wörterbuch lernen wir die Sprache der Wiradjuri und die Lebensgeschichte des Großvaters kennen.

Die Wiradjuri-Ausdrücke haben mich teilweise verwirrt, da es keine gesammelte Liste gibt, um die Wörter nachzuschlagen. Die Laute so fremd, dass merken schwierig ist.

August ist sympathisch, wenngleich verschlossen und bestimmt kein einfacher Mensch. Die Tragödien ihrer Familie werden gekonnt mit dem Leid des Landes verwoben. Die Gondiwindi Frauen (Augusts Großmutter und ihre Tanten) sind an ein hartes Leben gewöhnt. Dies macht sie auch ein Spur unzugänglich für Außenstehende. Wenngleich der Familienzusammenhalt groß ist.

Fazit

★★★☆☆

Wortgewaltig werden über 100 Jahre australischer Geschichte aufgearbeitet. Blutig und gewalttätig geht es zu. In Kombination mit der bildhaften Sprache sind viele Teile von „Wie rote Erde“ nichts für schwache Nerven.

Haymon hat mir ein Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt. Vielen Dank. 

 

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