Die Gipfel rund um Oberammergau leuchten Jahr für Jahr im August spektakulär. Zu Ehren von König Ludwig II werden auf den Bergen rundherum Feuer entzündet. Mühsam schleppen die Feuermacher dafür Holz auf die Gipfel. Doch dieses Jahr bringt die junge Journalisten Tio Unruhe unter die Feuermacher. Als sie schwer verwundet und nicht ansprechbar neben einer Feuerstätte gefunden wird, glauben Viele nicht an einen simplen Unfall. So auch Jägerin und Metzgerin Theres Hack.
Theres, den Pfarrer Paul sowie die Tonis, wie die Kommissare liebevolle genannt werden, kennen wir bereits aus „Kreizkruzefix“ und „Die blaue Reiterin“. So fühlt sich „Königsfeuer“ ein bisschen wie Heimkommen an.
Monika Pfundmeiers Schreibstil ist stark von Dialogen geprägt. Der Wermutstropfen in dem gut aufgebauten Regionalkrimi ist, dass durch diese Dialoge oftmals alltägliche Nichtigkeiten wiedergegeben werden, die dem Buch an Fahrt nehmen. Zudem geben vor allem die beiden Kommissare zu schnell auf und bohren nicht weiter, speziell wenn Theres wiedermal mehr weiß als die beiden. Vielleicht haben sie auch einfach nur in den Vorgängerkrimis bereits gelernt, dass sie bei Theres keine Chance haben. Wenn die Metzgerin schweigt, dann schweigt sie.
Auf leichte und unterhaltsame Weise erfährt man mit „Königsfeuer“ wieder ein Stückchen mehr über die Traditionen rund um Oberammergau. Doch damit noch nicht genug. Monika Pfundmeier schnappt sich ein relevantes gesellschaftliches Problem, das sie ihrem Krimi zu Grunde legt. Im Nachwort geht sie darauf noch einmal extrem pointiert ein. Da wünsche ich mir doch glatt, dass ganze Buch wäre in diesem tollen, messerscharfen Schreibstil geschrieben. Aufgrund von Spoilern kann ich an dieser Stelle leider nicht auf das gesellschaftliche Problem eingehen. Also am besten einfach selber lesen.
Fazit
★★★☆☆
Zwischen Tradition und Moderne spricht Monika Pfundmeier wichtige gesellschaftliche Themen an. Eingebetet wir das in einem unterhaltsamen Regionalkrimi.
Besonders das Nachwort ist dabei richtig stark und pointiert. Schade, dass die Personen im Regionalkrimi oftmals zum Schwadronieren neigen und das Geplauder der Lösung des eigentlichen Falls vorangestellt wird.
Auch den dritten Teil der Oberammergau-Reihe habe ich wieder sehr gerne gelesen. Alle Teile können unabhängig von einander gelesen werden. Jetzt bleibt nur mehr zu hoffen, dass die Charaktere ihre privaten Probleme endlich mal angehen und auf die Reihe bekommen.
Benevento Publishing und Servus Krimi haben mir ein Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt. Herzlichen Dank dafür!