Überlebende des Holocaust werden von ihrem Wunsch nach Rache angetrieben und gründen die Untergrundorganisation Nakam. So schnell und simpel ist „Zorn der Lämmer“ zusammengefasst, wenngleich Daniel Wehnhardt natürlich noch viel tiefer geht.
Wir steigen während des zweiten Weltkriegs in die historisch fundierte Geschichte ein. Der Partisanenführer Abba Kovner und die beiden Frauen Vitka Kempner und Rozka Korczak stehen im Mittelpunkt der Geschichte. Sie haben im Krieg bereits viel verlorenen. Im Ghetto Wilna kommen sie zusammen und fassen neuen Mut. Sie wollen die Gräueltaten der Nazis stoppen und Rache verüben.
Es war sehr spannend die Geschehnisse des zweiten Weltkriegs aus der Sicht einer Gruppe jüdischer Partisanen zu sehen. Vor allem da ich von den Untergrundorganisationen und den Partisanen bis jetzt kaum etwas wusste. Daniel Wehnhardt versucht die Geschehnisse und Personen in ihren Handlungen historisch korrekt wiederzugeben. Für eine runde Geschichte werden Lücken fiktional aufgefüllt. Durch diese historische Korrektheit ist der Roman teilweise etwas zu sachlich für mich geschrieben.
Nach Ende des Zweiten Weltkrieg zerfällt die Gruppe erstmal. Orientierungslos wissen sie nicht so recht wie es nun weitergeht. Die Welt ist eine ganze andere geworden. Die Familie und Freunde tot. Die Häuser und Wohnungen zerbombt und vernichtet. Der Wunsch nach Rache wird immer größer.
Fazit
★★★★☆
Schuld, Rache und Vergebung sind die zentralen Elemente von „Zorn der Lämmer“. Kann es bei dem größten Verbrechen der Menschheit überhaupt so etwas wie Vergebung geben? Und so überschattet der Wunsch nach Rache das gesamte Leben der Überlebenden.
Daniel Wehnhardt hat den Anspruch historisch möglichst korrekt zu erzählen. Dadurch ist das Buch streckenweise von einem zu sachlichen Stil gezeichnet. Es ist gespickt mit vielen Informationen, die für den belletristischen Verlauf der Geschichte nicht unbedingt notwendig wären.
Der Gmeiner Verlag hat mir ein Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt. Vielen Dank!
