Mit ihrem grandiosen Debütroman „Herz über Kopf“ hat Jo Platt die Latte ganz schön hoch gelegt. Die Bücherfreundinnen treffen sich einmal pro Monat um, wie könnte es anders sein, über Bücher zu reden. Schnell wird klar, dass dabei die Bücher nicht im Vordergrund stehen, sondern es um ein regelmäßigen Treffen und natürlich ein Schlückchen Wein in Ehren geht. Seit ihrem Tod vor drei Jahren hat Lydia ein großes Loch im Buchclub hinterlassen. Ihr Mann Jon ist bei jedem Treffen dabei und gemeinsam versuchen sie über den Verlust hinwegzukommen. Mit Alice haben die Freundinnen auch schon ein Projekt gefunden. Immerhin kann es nicht sein, dass diese attraktive Frau noch immer Single ist.
Die Bücher werden nur am Rande erwähnt. Einerseits fand ich dies schade, andererseits wäre es vermutlich auch langweilig seitenlange Diskussionen über Bücher, die ich noch nicht gelesen habe, zu lesen.
Ich liebe Jo Platts humorvollen, lockeren Schreibstil. Die Seiten fliegen nur so dahin und das Buch ist ideal für einen heißen Tag in der Sonne. Leider habe ich inhaltlich einige Kritikpunkte. So gibt es Stellen an denen man sich als Leser etwas mehr Tempo wünscht.
Zu Beginn gibt es immer wieder kurze Rückblenden in die Zeit als Lydia noch lebte und der Bücherclub entstand. Ich fand es sehr schade, dass dies nicht das gesamte Buch begleitete, sorgte es doch für Auflockerung.
Die Charaktere sind eine bunte Mischung. Gerade zu Beginn nervt die extrem aufopferungsvolle Art, die alle gemeinsam haben. Auf andere zu schauen und ihnen zu helfen ist schon eine gute, lobenswerte Sache. Wenn dieser Drang zur Hilfe allerdings so groß ist, dass man sich selbst völlig vernachlässigt läuft etwas schief.
Das Cover ist genau so unkompliziert wie das Buch selbst. Lediglich der Apfel erschließt sich mir nicht. Ein Bild von einem Buch wäre hier passender gewesen. Das kräftige Gelb und die hellen Farben deuten bereits an, dass es sich hier um ein locker, leichtes Frühlingsbuch handelt.
Fazit
Eine schöne Sommerlektüre für zwischendurch mit viel Herz und Humor. Gerade auch im Vergleich zum Debütroman „Herz über Kopf“ gab es hier allerdings doch einige inhaltliche Schwächen und somit bleiben am Ende drei von fünf möglichen Sternen über.
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