Matilda hat gerade eine schmerzhafte Trennung hinter sich. Als dann noch ihre Großmutter stirbt, nimmt sie sich eine Auszeit und reist an den Bodensee zum Haus der Großmutter. Seit ihrer Kindheit war sie nicht mit hier. Als sie im Nachtkästchen der Großmutter ein altes Bild eines jungen Manns findet, beginnt sie zu forschen.
Matilda läuft dem Schmerz davon. Doch dieser ist in ihr und verfolgt sie an den Bodensee. Wir durchleben mit ihr einen Teil des Trennung- und Trauerschmerzes. Zudem reisen wir in die Vergangenheit, in ihre Kindheit im Haus am Bodensee und arbeiten diesen Teil auf.
Emotionale Verletzungen, gedankliche Irrweg, plötzliche Freiheit oder doch Einsamkeit: „Die Farben des Sees“ ist ein emotionales, intimes Buch.
Rike Richstein versteht es vorzüglich Buchstaben und bedeutungsvolle Sätze zu verhandeln. Ich atme tief ein, inhaliere die Sätze, lasse die Bedeutung und die Schwingung in mir nach klingen.
Besonders eindrucksvoll sind die zahlreichen Beschreibungen des Sees zu Beginn eines jeden Kapitels. Wahnsinn mit wie viel Leidenschaft, Gewissenhaftigkeit und Variantenreichtum man einen See beschreiben kann.
Fazit
★★★★★
Ich hab „Die Farben des Sees“ sehr genossen. Langsam und einfühlsam nimmt uns die Autorin in die Reise des Schmerzes und der Aufarbeitung mit. Gefühlvoll, emotional, eindrucksvoll – intensive Lesefreude.
Der Verlag Stadler hat mir ein Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt. Vielen Dank dafür!