Die kleine Sommerküche am Meer – Jenny Colgan

Lesefreude mit "Die kleine Sommerküche am Meer" von Jenny Colgan - Titel

Die Handlung

Die Anwaltsgehilfin Flora muss für einen Auftrag aus dem quirligen London zurück auf ihre verschlafenen, schottische Heimatinsel Mure. Nur widerwillig kehrt sie dem Großstadtleben den Rücken. Einzig der Gedanke auf diesem Weg näher mit ihrem Chef Joel zusammenarbeiten zu können, heitert Floras Laune auf.

Seit dem Tod ihre Mutter versinken ihr Vater und ihre Brüder im Chaos. Flora erträgt das enge Zusammenleben am MacKenzie Hof nur schwer. Doch als sie das alte Rezeptbuch ihrer Mutter findet, beginnt sich ihr Herz langsam zu öffnen.

Meine Meinung

Das Cover strahlt eine sommerliche Leichte und Wärme aus. Während man im Hintergrund die Walflosse und schottische Klippen sieht, deutet der Vordergrund südlichere Gefilde an. Vor allem bei den Zitronen am Tisch kann ich mir nur schwer vorstellen, dass diese auf einer schottischen Insel wachsen und wandere gedanklich Richtung Italien oder Spanien. Schade, denn wie man in „Die kleine Sommerküche am Meer“ erfahren wird, gäbe es sehr viel, das lokal auf der Insel produziert wird und sich für das Cover eignen würde.

Die Protagonisten Flora mochte ich sehr gerne. Flora ist eine starke, selbstständige Frau. Als einziges Mädchen unter drei Brüdern aufgewachsen, musste sie sich schon früh behaupten. Das merkt man auch heute noch und Flora ist keine die vor anstrengender, körperlicher Arbeit oder Dreck zurück schreckt. Sehr sympathisch.

Lesefreude mit "Die kleine Sommerküche am Meer" von Jenny Colgan

Dennoch hat es mich unglaublich genervt, dass die eigentlich so starke und sympathische Frau Flora in Gegenwart ihres Chefs zu einem kleinen schüchtern Püppchen mutiert, das nichts von der Welt rund um sie herum mitbekommt.

Die eigentliche Liebesgeschichte ist recht vorhersehbar. Zwar gibt es immer wieder einige Wirrungen, die das Ende in weite Ferne rücken lassen, im Grunde weiß man jedoch recht schnell wie die Geschichte enden wird.

Der Schreibstil von Jenny Colgan ist rasant und spritzig. Man bekommt schnell ein gutes Gefühl für die Insel Mure und ihre Menschen. Obwohl Mure alles andere als eine Sonnenschein-Insel ist und ein raues Klima herrscht, nimm einen die Insel sehr schnell ein und ich habe mich beim Lesen ein bisschen in Mure verliebt. Wären da noch irgendwo Schafe auf einer der weiten Wiesen gestanden, wäre es völlig um mich geschehen gewesen.

Doch manchmal wird Jenny Colgan zu schnell. Die Dialog gleichen einem wilden Schlagabtausch und man verliert den Überblick wer den nun was sagt. Dass die Personen dabei innerhalb eines Dialogs, sei es aufgrund von geschäftlichem Taktieren oder aufgrund von Flirtereien, ihre Meinung ändern, macht das ganze nicht einfacher. Selbst nach mehrmaligen lesen der Dialoge, wurde ich an 1-2 Stellen nicht wirklich schlau daraus.

Die kleine Sommerküche am Meer - Jenny Colgan

Als dann noch der Quotenschwule auftaucht und die Erzählungen rund um ihn zu einem reinen Klischeebashing verkommt, musste ich laut aufstöhnen. Tatsächlich habe ich mich darüber so geärgert, dass ich kurz davor war das Buch durch die Gegend zu schmeißen. Keine Angst, es wurde niemand verletzt.

In einem Chick-Lit-Buch muss nicht immer alles super realistisch sein. Manche Dinge sind jedoch so an den Haaren herbeigezogen, dass es mir sauer aufstößt. So gibt es bei extremen Sturm eine Bootsfahrt nur um von dem einem Ende der Insel an das andere zu gelangen. Dabei wird die Fahrt erst gestartet, als der Sturm bereits wütet und es gibt keine dringende Notwendigkeit für diese Bootstour. Schließlich befinden sich alle beteiligten Personen in dem riesigen Anwesen „The Rock“ wo sie vor Wind und Wetter geschützt sind und die paar Stunden selbst bei Stromausfall bestimmt ausgehalten hätten.

Fazit

★★★☆☆

„Die kleine Sommerküche am Meer“ ist ein leichter, unterhaltsamer Sommer Roman. Während ich die Protagonistin Flora sehr gerne möchte, gibt es leider doch die ein oder andere Schwäche im Verlauf der Geschichte. Schade! Dennoch eine gute Wahl, wenn man sich in der Sonne entspannen und nicht zu viel mitdenken möchte.

Der Piper Verlag hat mir eine Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt. Vielen Dank!

Let’s talk

Zitronen in Schottland – Wie genau betrachtest du das Cover eines Buches? Würden dir derartige Dinge überhaupt auffallen oder geht es schlicht darum hübsch zu sein und dem Leser ins Auge zu stechen?

Schreibe einen Kommentar

Your email address will not be published.

*

Ich stimme der Datenspeicherung zu

You may use these <abbr title="HyperText Markup Language">html</abbr> tags and attributes: <a href="" title=""> <abbr title=""> <acronym title=""> <b> <blockquote cite=""> <cite> <code> <del datetime=""> <em> <i> <q cite=""> <s> <strike> <strong>

*