Häsin in der Grube – Mireille Gagné

Häsin in der Gruppe

Im Sommer rotbraun, im Winter schneeweiß passt sich der Schneeschuhhase perfekt seiner Umgebung an. Er schläft kaum, springt aus dem Strand Meter, läuft wahnsinnig schnell und hängt seine Verfolger ab. Ein faszinierendes, effizientes, leistungsstarkes Wesen. Genau so müsste man sein – denkt sich Diane.

Mireille Gagnè schafft mit Diane eine Protagonisten, die unter dem ständigen Leistungsdruck leidet. Immer mehr arbeiten, immer schneller, dabei noch wunderschöne Aussehen, begehrt werden, nach der Arbeit mit den Kollegen noch was trinken gehen und von Abenteuer am Wochenende erzählen.

Häsin in der Grube

Diane arbeitet hart, härter als ihre Kollegen. Trotzdem wird sie immer wieder übersehen. Sei es wenn es um Beförderungen geht oder auch beim Mittagessen. Diane will gesehen werden, begehrt werden und erfolgreich sein.

„Häsin in der Grube“ wird auf drei Ebenen erzählt. Kurze Abschnitte, im Umfang von circa einer Seite erzählen über den Schneeschuhhasen, dieses so faszinierende Tier. Ein Teil spielt in der aktuellen Zeit, gibt uns Einblicke in Dianes heutiges Leben und zeigt wie weit sie wirklich geht um leistungsfähiger zu werden. Die dritte Ebenen nimmt uns mit in Dianes Kindheit, die sie auf einer kleinen Insel mit ihrem Freund Eugéne verbringt.

Häsin in der Grube

Es ist ein Stück Gesellschaftskritik auf so viele Ebenen. Leistungsdruck, Selbstoptimierung bis hin zu Egosimus und die Menschen rund um sich gar nicht mehr wirklich wahrnehmen.

Häsin in der Gruppe

Fazit

★★★★☆

„Häsin in der Grube“ ist ein faszinierendes Buch, das ich in einem Rutsch gelesen habe. Mireille Gagné gibt uns wunderbare die Landschaft, aber auch die Gefühle und die Persönlichkeit von Diane wieder. Die kurzen Abschnitte über den Schneeschuhhase sind spannend und von einer Faszination für dieses Tier geprägt.

Dennoch muss ich letzten Endes einen Punkt abziehen. Wie sooft bei derartigen Büchern ist es das Ende. Die Geschichte fängt sachlich an und irgendwann habe ich das Gefühl, die Autorin schreibt sich regelrecht in einen Wahn. Einen Wahn in dem schöne Wörter aneinander gereiht werden und man versucht die Geschichte irgendwie zu einem Ende zu bringen, ohne dabei besonders auf die Sinnhaftigkeit zu achten. Schade. Auch wenn es hier zum Glück tatsächlich nur die letzten paar Seiten waren.

Der Wagenbach Verlag hat mir ein Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt. Vielen Dank dafür.

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