Die blaue Reiterin – Monika Pfundmeier

Die blaue Reiterin - Monika Pfundmeier

Die Künstlerin Hanna Schuster wird tot im Murnauer Moss aufgefunden. Alles deutet auf einen tragischen Unfall hin. Doch für Theres Hack kommen bei dem Tod der Freundin der Familie zu viele seltsame Zufälle zusammen. Die Metzgerin beginnt mit der Unterstützung ihres Vaters und Pastor Daniel Nachforschungen anzustellen.

Die unkonventionell Theres kennen wir bereits aus „Kreuzkruzefix“. In dem ersten Fall kehrte Theres nach Oberammergau zurück und übernimmt die Familienmetzgerei mit einigen innovationen Ideen. Ja, auch als Metzgerei kann man innovativ sein.

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Im zweiten Teil ist es in der Metzgerei ruhiger, beziehungsweise steht diese nicht so sehr im Mittelpunkt. Monika Pfundmeier schafft es zudem mit kleinen Andeutungen einen aktuellen Bezug herzustellen ohne das böse C-Wort in den Mund zu nehmen. Diese Andeutungen sind so sanft, dass man das Buch in ein paar Jahren lesen kann und dennoch nicht verwirrt ist, falls man das alles vielleicht vergessen / verdrängt hat.

Die verstorbene Hanna war zum Todeszeitpunkt bereits 71 Jahre. Sie hat ein bewegtes Leben und in das bekommen wir viele Einblicke. Die Geschichten in der Vergangenheit spielen in der Nachkriegszeit des zweiten Weltkriegs. Da wo braunes Gedankengut, trotz des verlorenen Kriegs präsent war. Monika Pfundmeier spricht damit ein sehr wichtiges Thema an. Denn nur weil man wegschaut oder nicht darüber spricht, ist es trotzdem dar.

Ich mag den Schreibstil der Autorin sehr gerne. Sie beschreibt die Menschen und die Umgebung recht genau. Dafür verwendet sie kurze Sätze und verwendet einen nicht ganz einfache Sprache. Diese Mischung aus kurzen Sätzen und dennoch anspruchsvolleren Worten ist ganz fantastisch.

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Die Protagonisten haben alle eine starke Persönlichkeit, was für interessante zwischenmenschliche Reibungen sorgt. Sparsam und gezielt werden bayrische Ausdrücke eingeflochten, was den Lokalkolorit hervorragend transportiert. Der Fall an sich ist spannend geschrieben. Dennoch ist das „Die blaue Reiterin“ kein Pageturner, sondern ein angenehmer Krimi mit mittlerem Spannungsniveau. Sehr angenehme.

Last but not least, liebe ich das Nachwort fast genauso sehr wie das Buch. Denn unter anderem spielt die Künstlerin Gabriele Münter eine große Rolle in „Die blaue Reiterin“. Und auch das Münter-Haus in Murnau, das heute ein Museum ist, gibt es wirklich. Im abschließenden „Fakten. Fiktion.“ klärt die Autorin auf, was der Wahrheit entspricht und wo sie sich künstlerische Freiheiten genommen hat. Das finde ich wahnsinnig wichtig, um nicht gefährliche Halbwahrheiten zu streuen. Zudem gibt es uns einige Links, wenn man sich selbst zu den diversen Themen m Buch einlesen möchte.

Fazit

★★★★★

Alles richtig gemacht. Ein schöner Regionalkrimi bei dem ich abschalten kann, der ein angenehmes Maß an Spannung hat und vor allem einen ganz wunderbaren Schreibstil.

Benevento Publishing und Servus haben mir eine Rezensionexemplar zur Verfügung gestellt. Vielen Dank!

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