„Strategieaktivierung“ von Ansgar Thießen und Robert Wreschniok fängt dort an wo andere Strategiebücher aufhören. Das Strategiepapier ist fertig ausgearbeitet, eventuell noch in ein hübsche Power Point verpackt. Doch was nun? Wie erwecke ich die Strategie nun tatsächlich zum Leben. Genau damit befasst sich „Strategieaktivierung“.
In der Einleitung grenzen die Autoren ab, was man alles in dem Buch nicht findet und geben einen kurzen Abriss über den Status Quo im Hinblick auf Strategieentwicklung. Was sagt die gängige Literatur zum Thema Strategie und warum scheitern soviel Unternehmen bei der Aktivierung dieser? Viele gute Quellen, die das Fundament für die Strategieentwicklung bilden. Leider ist die Einleitung etwas zu wissenschaftlich geschrieben – beim Lesen wurde ich stark an meine Masterarbeit erinnert.
Nach der Einleitung geht es rund und das Buch bietet jede Menge Impact. Die Fragestellungen, um sich zum eigentlichen Kern der Strategie vorzuarbeiten sind umfassend und sehr gut beschrieben. Sie zeigen gut auf, wie man die wahre Aussage hinter Phrasen und Worthülsen wie beispielsweise „Digitalisierung“ erfragt. Denn Digitalisierung kann vom papierlosen Büro bis hin zur Nutzung von künstlicher Intelligenz zur Optimierung des Kundenerlebnisses alles und nichts bedeuten. Mit diesen Fragestellungen gelingt es ein Big Picture zu zeichnen und eine Geschichte hinter dem trockenen Strategiepapier zu erzählen.
Bei der Aktivierung stehen die Menschen mit ihren unendlich individuellen Eigenschaften und Fähigkeiten im Vordergrund. Denn nur gemeinsam gelingt es großes zu schaffen. Es gefällt mir gut wie die Autoren immer wieder die Menschen in den Mittelpunkt stellen und zeigen wie man gemeinsam eine Strategie tatsächlich aktivieren kann.
Die vier Beispiele am Ende zeigen exemplarisch, wie Unternehmen ihre Strategie aktiviert haben. Es zeigt deutlich, dass dies enorm viel Arbeit ist und Durchhaltevermögen bedarf. Dennoch sind mir die Beispiele eine Spur zu ausschweifend.
Grafisch ist das Buch sehr liebevoll aufbereitet und wunderschön illustriert. Auch die dargestellten Big Picture zeigen, dass ein derartiges Bild kein Selbstläufer für eine funktionierende Strategieaktivierung ist. Denn da ist ganz schön viel Inhalt konzentriert auf wenige Platz. Zum Verankern und zur Kommunikation ist ein Big Picture – in welcher tatsächlichen grafischen Ausprägung auch immer – auf jeden Fall ein Grundstein.
Fazit
★★★★☆
Es gefällt mir gut, dass sich „Strategieaktivierung“ auf den Part der Umsetzung, eben der Aktivierung der Strategie fokussiert. Die Einleitung ist eine deutliche Abgrenzung, die eine Spur trocken und nach wissenschaftlichen Muster geschrieben ist.
Dann kommt jedoch richtig guter Input, hervorragend und inspirierend aufbereitet. Da fängt das Hirn direkt zu arbeiten an und will das Gelesene ausprobieren. Die Beispiele am Ende sind mir dann wieder eine Spur zu ausschweifend.
In Summe gibt es somit vier Sterne von mir, für Strategieaktivierung, dass ich gerne weiterempfehle.