Der Inhalt
Im Wettbewerb heißt es anders und besser zu sein, um langfristig Erfolg zu realisieren. Egal ob Großkonzern, Mittelstand oder aufstrebendes Start-up – wer sowohl anders als auch besser ist, hat die Chance zum Marktmeister aufzusteigen.
In „Touchdown“ zeigt Oliver Greiner wie Unternehmen eben diese beiden Disziplinen (anders und besser) in die Strategiearbeit integrieren und zum nächsten großen Touchdown ansetzen.
Meine Meinung
Als Marktmeister bezeichnet Oliver Greiner jene Unternehmen, die anders und besser als der Mitbewerb sind. Also jene Unternehmen, deren konzeptionelle Stärke und Umsetzungsstärke größer ist.
Eine Illusionen raubt uns Oliver Greiner gleich ganz zu beginn. Es reicht nicht sich einmal den Platz als Marktmeister gesichert zu haben. Denn wie es auch im American Football ist, folgt auf jeden Touchdown der erneute Kickoff. Und schon geht das Spielchen und die strategische Arbeit wieder von vorne los, bis der nächste Tochdown gelingt.
Mit dem 7K-Prinzip für konzeptionelle Stärke wird dieser Weiterentwicklung Sorge getragen. Das 7K-Prinzip dient zur Beschreibung von Geschäftsmodellen und scheint mir vor allem für bereits bestehende Unternehmen praktikabel. Unter anderem wir darin ein „Konzept für die Zukunft“ gefordert. Die 7Ks beinhalten Grundsatzentscheidungen, also das Anders und Besser sein, und keine Zielentscheidungen.
Mit seiner jahrelangen Erfahrung als Strategieberater kennt Greiner die Schwächen von bestehenden Methodiken ganz genau. Schließlich hatte er selbst oft genug damit zu kämpfen. So ist die Balanced Scorecard zwar ein wunderschönes Modell mit KPIs, Zielen und im Idealfall auch Maßnahmen und Budgets. Dennoch wirkt die Balanced Scorecard auf mich oft sperrig und der Weg von der schönen Theorie und den Wunschvorstellungen bis hin zur tatsächlichen Umsetzung ist ein weiter an dem viele Scheitern.
Genau hier sehe ich die Stärke des „Touchdown“-Prinzips von Oliver Greiner. Es ist sehr auf praktikable Umsetzungsschritte und konkrete Handlungsaufforderungen bedacht, ohne dabei jedoch die Strategie aus den Augen zu verlieren. Denn ebenjene Strategie stellt schließlich den Fahrplan dar und gibt die Richtung vor.
Fazit
★★★★★
Ich habe das Gefühl mit „Touchdown“ endlich ein Buch in die Hand zu bekommen, das nicht nur dabei hilft Strategie sinnvoll und zielgerichtet zu formulieren, sondern auch die tatsächliche Umsetzung zu meistern. Praxisbezogen, umsetzungsfreundlich und dazu noch kurzweilig geschrieben. „Touchdown“ ist der Marktmeister der Strategiebücher.
Auch wenn das Buch zum Ende hin immer etwas abstrakter wurde (ausgenommen davon sind natürlich die ausführlichen Beispiele ganz am Ende, die zeigen, dass diese Methode in allen Unternehmen über alle Branchen hin anwendbar ist), steckt doch so viel anderes und besseres in „Touchdown“, dass die einzige gerechte Beurteilung 5 Sterne sind.
Vielleicht wirkt es auch nur für mich etwas abstrakter zum Ende hin, da ich in der eigenen Strategiearbeit noch in den vorderen Schritten stehe und somit aus den ersten Teilen wesentlich mehr mitnehmen könnte.
Der Murmann Verlag hat mir ein Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt. Vielen Dank! Die Rezension wurde davon nicht beeinflusst.