Die Krimiautorin Laura Flemming reist mit ihrer Freundin Britta nach Madeira. Seit Jahren fährt Britta einmal im Jahr mit Freunden auf die Blumeninsel. Obwohl sich die Reisegruppe schon ewig kennt und auch das restliche Jahr Zeit miteinander verbringt, spürt Laura Spannungen. Das gefundene Fressen für ihr Autorinnen-Hirn.
Denn da es in Lauras Leben gerade nicht allzu rosig aussieht, flieht sie nach Madeira. Die zwischenmenschlichen Spannung in der Gruppe sind perfekt, um an ihrem neuen Krimi zu arbeiten. Bis es dann in der Reisegruppe tatsächlich zu einem Todesfall kommt. Schnell ist klar, dass es sich nicht um eine natürlich Todesursache handelt.
Comissário Mauricio Torres beginnt zu ermitteln. Dabei greift er immer wieder auf Laura Flemming als Dolmetscherin zurück. Laura genießt es die Ermittlungen an vorderster Front zu begleiten.
Zu Beginn tat ich mir etwas schwer mit den Teilnehmern der Reisegruppe warm zu werden. So wie Laura lernen die LeserInnen alle Personen auf einmal kennen, was schon eine gewisse Herausforderung ist. Dabei gibt es niemanden in der Gruppe, dem man besondere Sympathie entgingen bringt. Deswegen tat ich mir auch etwas schwer mit dem Buch.
Dennoch schafft es Tomás Bento, dass „Tod auf Madeira“ langsam Fahrt aufnimmt und mitunter spannend wird. Dafür heißt es jedoch anfänglich durchhalten.
Der Comissário wird von einer tiefen Melancholie geprägt. Eine Melancholie wie sie dem Autor zufolge den Portugiesen und Einwohnern Madeiras eigen ist. Doof nur, dass sich gerade diese Stimmung nach am stärksten auf den Leser übertragt. Inselleben hin oder her, fand ich es dennoch unrealistisch, dass Laura ohne weiters als Dolmetscherin herangezogen wird. Ich kann mir nicht vorstellen, dass bei einem Mordfall in einer Touristengruppe sich nicht jemand bei der madeirischen Polizei findet, der/die Deutsch und Portugsisch kann oder eben ein adquatar Dolmetscher vom Festland eingefolgen wird.
Fazit
★★☆☆☆
Und so gibt es schweren Herzen nur zwei Stern. Denn das Buch und der Autor haben durchaus Potenzial, wie zum Ende mit den vielen Verdachtsmomenten und dem erhöhten Tempo gezeigt wurde.
NetGalley hat mir ein ebook zur Verfügung gestellt. Vielen Dank!
