Die Mutmacherin – Jacqueline Bakir Brader

Die Mutmacherin - Jacqueline Bakir Brader

Als Tochter eines türkischen Gastarbeiters kommt Jacqueline Bakir Brader nach Deutschland. Ihre Kindheit, ihr Leben ist durch den Konflikt zwischen deutscher und türkischer Kultur geprägt. Sie besucht eine deutsche Schule und erkennt schon früh die Wichtigkeit die Sprache des Landes in dem sie lebt, verstehen und sprechen zu können. Zu Hause bei ihren konservativen Eltern wird streng nach der türkischen Kultur gelebt. Als sie diese Zerreisprobe nicht mehr aushält, löst sie mit ihrer Flucht einen Skandal aus.

Das Leben meint es nicht immer gut mit Jacqueline. Dennoch ist ihre Geschichte von unglaublichen Durchhaltevermögen und Kampfgeist geprägt. Der Wille ihr Leben selbstbestimmt zu leben, gibt ihr immer wieder Kraft. In jedem fiktiven Buch würde ich am Ende das Fazit ziehen, dass es unrealistisch ist, dass in einem Leben so viel (schlimme) Dinge gepalt basieren. Einmal mehr wird jedoch gezeigt, dass es dem Leben egal ist was wir für realistisch halten.

Das mit 143 Seiten doch recht dünne Büchlein ist im Koros Nord Verlag erschienen. Besonders gefallen mir die Fotografieren, die sich durch das ganze Buch ziehen. Dabei nimmt ein Bild eine ganze Seite ein. Der viele Weißraum gibt den Bilder den notwendigen Platz um zu atmen. Bevor ich mit dem Lesen begonnen habe, habe ich das Buch nach den Bildern durchsucht und jedes in Ruhe betrachtet. Die Schrift hingegen ist sehr groß. So groß, dass es mich beim Lesen schon etwas gestört hat.

Der Schreibstil der Autorin ist sehr sachlich. Viele geschichtliche Hintergründe werden aufgearbeitet. Leider sorgt dieser sachliche Schreibstil allerdings auch für eine gewisse Distanz, die im Verlauf des Buches nicht wirklich abgebaut werden konnte. So bleibt ein wirkliches mitfühlen mit Jacqueline aus. Viele der aufgezeigten Migrationsprobleme hat man schon oft gehört und gelesen. Hier fehlt mir etwas der Tiefgang. Wie fühlen sich Betroffenen? Wie gesehen sie damit um? Wiederrum steht hier die Sachlichkeit im Vordergrund und weniger die Menschen. Nur ganz zu Beginn bekommt der Leser einen kleinen, sehr interessanten Einblick in die Gefühlswelt von Mutter Saadet.

Fazit:
Die Geschichte von Jacqueline Bakir Brader ist auf jeden Fall beeindruckend. Deshalb möchte ich auch betonen, dass sich meine Rezension in keinster Weise auf das Leben von Jacqueline an sich, sondern rein auf das Buch bezieht. In „Die Mutmacherin“ fehlt mir leider der Tiefgang. Aufgrund des sachlichen Schreibstils, gelang es dem Buch leider nicht mich wirklich zu berühren. Eine leicht zu lesende Geschichte einer beeindruckenden Frau, die es allerdings leider nicht schafft den Leser wirklich zu berühren.

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