Eine der drei Manaresi Töchter wird tot am Ufer der Aare gefunden. Alles deutet auf einen Selbstmord hin. Doch Lisa, die älteste Tochter und wissenschaftliche Mitarbeiterin bei der Kriminalpolizei Bern, glaubt nicht an diese Theorie. Gemeinsam mit ihrem Kollegen Thomas Zigerli beginnt sie auf eigene Faust zu ermitteln.
André Schmutz schafft es gut Spannung rund um das Geheimnis hinter dem Tod der Manaresi Tochter aufzubauen. Ansonsten hat „Das Schweigen der Aare“ jedoch einige grobe Mängel. Die Geschichte wird durch logisches Fehler oder schlicht Dummheit der Protagonisten zusätzlich geschwächt. Diese Schwächen werden durch detaillierte, sadistische Beschreibungen versucht zu verdecken.
Die Polizei wird als ziemlich dummer Haufen hingestellt, der ohnehin nichts auf die Reihe bekommt. So halten es die beiden Hobbyermittler nicht für notwendig ihre Kollegen zu informieren und begeben sich blauäugig in Gefahr. Ein Beispiel: Die beiden finden einen wichtigen Hinweis. Doch anstatt die Polizei mit Spurensicherung und Co per Handy zu informieren, fahren sie lieber selbst zur Polizeistation – die eine 2-stündige Fahrt entfernt ist. Bis dahin sind natürlich alle Beweise dahin.
Ein weiteres Beispiel gefällig? Stell dir vor du wurdest entführt und konntest dich gerade selbst befreien. Nein, da wird nicht die Polizei gerufen, um die Spuren zu sichern, sondern erstmal geflirtet, geschlemmt und sich ausgeschlafen.
Die liebe Liebe ist ein weiterer Kritikpunkt. Das Frauenbild ist Bullshit. Lisa wurde bereits von jedem männlichen Kollegen auf der Wache angegraben, teilweise sogar bedrängt. Klar, die armen Männer können der wunderschönen Lisa halt nicht widerstehen. Und Lisa hat nichts besseres zu tun als sexuelle Gefälligkeiten in Aussicht zu stellen, wenn ihr die Kollegen entsprechende Informationen dafür geben.
Fazit
★★☆☆☆
Ich mag die Idee rund um das Geheimnis der Manaresi-Familie sehr gerne. Das ist auch gut erzählt und erscheint schlüssig. Rund um dieses Geheimnis gibt es jedoch jede Menge Schwächen und so bleiben am Ende 2 Sterne über.
Der Gmeiner Verlag hat mir ein Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt. Vielen Dank dafür!