Mostschlinge – Helmut Scharner

Mostschlinge - Helmut Scharner

Die Handlung:

Im Fitness Studio des Schlosshotels in Waidhofen wird eine tote Frau aufgefunden. Die ermordete Monika hat bei dem Sportschuhhersteller Schuster gearbeitet. Jene Firma, die man bereits aus Helmut Scharners Debüt „Mostviertler“ kennt. Gemeinsam mit Ermittler Brandner treffen wir rasch auf alte Bekannte.

Der Schreibstil:

Der größte Teil des Buches ist in einer neutralen Erzählperspektive in der dritten Person geschrieben. Dabei erlebt man die Geschichte als Leser meist gemeinsam mit Kommissar Brandner. Teils jedoch auch mit Hans, Juliana und einigen mehr. Verwirrend fand ich jedoch, dass von Zeit zu Zeit in die Ich-Perspektive gewechselt wurde. Die kursive Schrift visualisierte diesen Wechsel. Dadurch wurde allerdings keine tiefere Verbindung zu den handelnden Personen aufgebaut, da die Passagen hierfür viel zu kurz waren. Abgesehen von diesem seltsamen Perspektivenwechsel mag ich Helmut Scharners Bücher vor allem wegen den unaufgeregten, aber fesselnden Schreibstil.

Fortsetzung:

Um „Mostschlinge“ zu verstehen ist es wichtig davor „Mostviertler“ zu lesen. Obwohl ich „Mostviertler“ gelesen habe, musst ich an machen Stellen länger nachdenken, um mich wieder an alle Details der verwobene Auflösung erinnern zu können. Wer „Mostviertler“ nicht gelesen hat, hat keine Chance die ganzen Anspielungen zu verstehen. Ich würde sogar sagen, dass man die Reihenfolge der Serie unbedingt einhalten muss, um die Handlungsweisen der Personen nachvollziehen zu können.

Spannung:

Nach circa zwei Drittel des Buches erfährt der Leser – nach anfänglichen Andeutungen – wer der Mörder ist. Von nun an versucht der Leser nicht nur gemeinsam mit Kommissar Brandner den Mörder zu fassen, sondern fiebert mit jeder Frau mit, die vom Mörder angesprochen wird. Ist sie vielleicht die Nächste? Besonders gut hat mir an „Mostschlinge“ gefallen, dass der Mörder ein Sympathieträger ist. Für mich war der Mörder zwischen alle den Charakteren mit ihren Eigenheiten sogar die sympathischste Figur.

Mostschlinge - Helmut Scharner

Fazit:

Da man viele der Charaktere bereits aus „Mostviertler“ kennt, hat man das Gefühl alte „Freunde“ wieder zu treffen. Deshalb ist es auch unumgänglich die Bücher in der richtigen Reihenfolge zu lesen. Man merkt eine deutliche und sehr beeindruckende Leistungssteigerung des Autors. Die Weiterentwicklung der Charaktere ist absolut gelungen. Lediglich für den irritierenden Wechsel in die Ich-Perspektive und dem fehlenden, sehr wichtigen Hinweis, dass es sich hier um einen Band II handelt, muss ich schweren Herzens einen Stern abziehen.

Das Buch wurde mir vom Gmeiner Verlag zur Verfügung gestellt. Vielen Dank dafür. Die Rezension wurde davon natürlich nicht beeinflusst.

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