Mostbarone – Helmut Scharner

Franz Haider, der Primus der Mostbarone, liegt erschlagen vor seinem Mostheurigen. Die Tatwaffe ist eine Mostflasche seines Konkurrent. Der Fall scheint eindeutig zu sein. Doch Major Brandner sieht sich einer immer größer werdenden Anzahl an Verdächtigen gegenüber. Konkrete Beweise hingegen sind Mangelware.

Nach „Mostviertler“, „Mostschlinge“ und „Mostviertler Jagd“ ist „Mostbarone“ der vierte Fall für Brandner, der mittlerweile zum Major aufgestiegen ist. Seit dem Erscheinen des letzten Buches sind gut drei Jahre ins Land gezogen. Insofern gestehe ich, dass meine Erinnerung an das Umfeld von Brandner die ein oder andere Lücke aufweist. Das tut der Lesefreude jedoch keinen Abbruch, denn „Mostbarone“ kann völlig unabhängig von den anderen Krimis gelesen werden.

Da ich in der Gegend wohne, in denen die Krimis von Helmut Scharner spielen, ist es für mich immer eine besondere Freude seine Bücher zu lesen. Ich mag es, wenn ich ganz genau vor Augen sehe, wenn der Protagonist gerade ausgeht und dann zweimal links abbiegt oder das MostBirnHaus in Ardagger besucht. Aber auch die kleinen literarischen Freiheiten in seinen Beschreibungen zu entdecken gefällt mir. Da fühle ich mich fast wie Sherlock Holmes.

Neben den Ermittlungen von Major Brandner, spielt seine Frau Eva und die Töchter Selina und Isabella diesmal eine größere Rolle. Die drei Damen möchten in den Urlaub fahren. Corona zwingt sie in Österreich zu bleiben. Ausgerechnet im Mostviertel macht Brandners Familie Urlaub. Die Erzählungen rund um den Urlaub geben „Mostbarone“ einen herrlich leichten Tatsch. Zudem steigt die Vorfreude auf den Sommer und entspannte Stunden am Wasser.

Systematisch arbeitet sich Brandner von einem Verdächtigen zum nächsten vor. Spuren gibt es kaum und die wenigen verlaufen schnell im Sand. Der Autor schafft es ein angenehmes Spannungsniveau konstant zu halten. Kurz bevor man denkt, jetzt muss doch mal was passieren, überschlagen sich die Ereignisse und Helmut Scharner wartet mit einer überraschenden Wendung auf.

Ich habe „Mostbarone“ sehr gerne gelesen und wurde hervorragend unterhalten. Dennoch muss ich am Ende doch einen Stern abziehen, da es mir ein bisschen zu viele Zufälle / Verwicklungen gab.

Fazit

★★★★☆

Egal ob du bereits einen Krimi aus dem Mostviertel mit Brandner gelesen hast oder nicht „Mostbarone“ bereitet Lesefreude. Helmut Scharner zeigt uns viel von der Gegend, macht Lust auf einen Glas Most oder auch Birnenschaumwein und unterhält den Leser bei einem durchgängig mittleren Spannungsniveau. Lesefreude wie es mir gefällt. Ein paar Verstrickungen weniger, dann klappt es beim nächsten Mal auch mit dem fünften Stern.

Der Gmeiner Verlag hat mir ein Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt. Vielen Dank dafür. 

2 Replies to “Mostbarone – Helmut Scharner”

  1. Martinas Buchwelten says: März 10, 2022 at 6:53 pm

    Ein colles Foto Sabrina! =) Wirst du nach Amstetten zur Lesung koemmen?
    ichhabe diesmal nur 3 Punkte vergeben, weil mir in der Mitte die Spannung total gefehlt hat und mir auch die gedanken zu beginn zu viel waren. Aber sonst war es wieder super zu lesen. Wenn man die gegend kennt ist das was ganz Besonderes =)

    Liebe Grüße
    Martina

    1. lesefreude says: März 11, 2022 at 11:32 am

      Hallo Martina,
      Danke :D
      Ich fand die Spannung über das gesamte Buch hinweg sehr angenehm. Wenn gleich ich verstehen kann was du meinst. In der Mitte hatte man Zeit zum Durchatmen und konnte Sonnenstrahlen am Ausee genießen :)

      Wann ist den die Lesung? Ich kann irgendwie gar nichts dazu finden.

      Liebe Grüße
      Sabrina

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