Im Kern des Atomkraftwerk Zwentendorf

Strahlentest in Ordnung - keine außergewöhnliche Belastung

Die KommandozenraleDas AKW Zwentendorf ist weltweit einzigartig. Wer wäre schon so verrückt wie wir Österreicher und baut ein völlig funktionsfähiges Atomkraftwerk nur um den Betrieb kurz vor der Inbetriebnahme mit einer Volksabstimmung zu verhindern? In diesem Fall, darf man ausnahmsweise einmal wirklich froh über unsere Verrücktheit sein. Schrecklich ist die Vorstellung ein AKW derart in der Nähe zu haben. Ein hauchdünnes Wahlergebnis von 50,47% gegen das Kernkraftwerk zeigt, wie knapp es damals wirklich war.

Nun kann man in Zwentendorf ein Atomkraftwerk besichtigen, wie es nirgendwo auf der Welt möglich wäre. Während der Führung können Bereiche betreten werden, die bei einem Kernkraftwerk, das einmal im Betrieb ist/war nicht mehr betreten werden könnten. Das AWK dient als Kraftwerksschule. Es ermöglicht Technikern anderer Anlagen gefahrlos Übungen durchzuführen und selbst bis tief in den Reaktor vorzudringen. Führungen im AKW Zwentendorf sind sehr beliebt und finden jeden Freitag statt. Um an einer Führung teilnehmen zu können, benötigt es viel Glück. Quartalsweise werden die Führungsplätze online freigeschaltet. Zuletzt waren die Plätze innerhalb von 43 Minuten ausgebucht. Umso erfreulicher, dass die Wiener Zeitung eine Sonderführung für Abonnenten organisiert hat und ich so die Chance erhalten habe, das Kraftwerk zu besichtigen.

Insgesamt dauerte unsere sehr spannende Führung beinahe 3 Stunden. Unser Führer war top informativ, erzählte auf angenehme Art alles rund ums Kraftwerk, machte Atomenergie verständlich, zeigt auf was in Tschernobyl oder auch Fukushima schief gegangen ist und beantworte geduldig alle Fragen. Ich hätte noch viele weitere Stunden zuhören können!

Strahlentest in Ordnung - keine außergewöhnliche Belastung
Strahlentest

Derart gut informiert wird einem der komplette Wahnsinn hinter Atomkraftwerken bewusst. Bis heute ist die Endlagerung ein ungeklärtes Problem. Für Zwentendorf gab es vor der Inbetriebnahme keine Konzepte für die Endlagerung der Brennstäbe. Der Mensch ist ein faszinierendes Lebewesen. Wie kommt jemand überhaupt auf die Idee Atome zu spalten? Und wie kann es sein, dass etwas derart schädliches und gefährliches gebaut wird und von Politikern gut geheißen wird?

Denke ich nun an Temelin und Co, die näher sind als mir lieb ist, lässt eine Führung im AKW Zwentendorf einen Funken Hoffnung auflodern. Diverse Sicherheitsmechanismen sollten dafür sorgen, dass nichts passiert. Versteht man erst mal zumindest ansatzweise was genau vorgeht und welche Schutzmöglichkeiten es im Fall eines Problems gibt, sinkt die Angst etwas. Es entsteht Vertrauen, dass die Menschen in den Atomkraftwerken wissen was zu tun ist. Dennoch verdeutlicht es einmal mehr den Wahnsinn hinter dieser Technologie. Schmerzhaft wird klar, dass wir hier nicht mehr so schnell rauskommen. Selbst wenn keine neuen Atomkraftwerke mehr gebaut werden sollten, bringen die bereits gebauten und die im Betrieb befindlichen Probleme und Schwierigkeiten, die man seinen schlimmsten Feind nicht wünscht.

Eine Führung im AWK Zwentendorf ist sehr zu empfehlen. Hautnah zu sehen wie es in einem Atomkraftwerk aussieht und die weltweit einzigartigen Einblicke zu erlangen ist ein unvergleichliches Erlebnis. Wer nach der Führung noch Lust auf ein kulinarisches Highlight der Extraklasse hat, dem sei der Nibelungenhof in Traismauer ans Herz gelegt. Gleich mit zwei Hauben ausgezeichnet verzaubert Rainer Melichar hier die Gäste. Dabei sind die Preise so gestaltet, das der Gaumengenuss für jedermann leistbar ist. Bei Hauptspeisepreisen um rund 9 bis 15 € ist der Nibelungenhof preislich absolut konkurrenzfähig, obwohl er geschmacklich Welten über so manchem Restaurant liegt.

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