In den Steinschaler Naturgärten gibt es, wie der Name schon sagt, sehr viel Natur. Das Konzept beruht auf einer absolut chemie- und kunstdüngerfreien Produktion. Denn in erster Linie dienen die Naturgaärten, die sich auf einer Fläche von mehr als 30.000m2 erstrecken, zur Produktion von Salaten, Kräutern, Obst und Gemüse.
Die Steinschaler Naturgärten haben in den letzten 20 Jahren viel über eine nachhaltige Anbauweise gelernt. Dabei regelt sich in der Natur vieles selber und die enorme Arbeit, die sich manch einer mit seinem akkurat geschnitten Hecken, Rasen und symmetrisch angelegten Beeten antut, wäre zumindest aus Sicht der Produktivität und der Erntemenge gar nicht notwendig.
Die Philosophie des ersten GenussGarten in Österreich macht sich bezahlt. So gibt es circa 1.000 verschieden Pflanzen. Darunter auch Pflanzen, die oftmals als Unkraut angesehen werden, jedoch eine herrliche Abwechslung und Bereicherung in der Küche sind, wie beispielsweise Brennnesseln.
Was man mit leckeren Küchenkräutern und Gemüse alles machen kann, wird im angrenzenten Steinschaler Hof hervorragend unter Beweis gestellt. Das Essen aber auch die Getränke werden mit einer herrlich bunten Blumenpracht geschmückt. Aus kulinarischer Sicht lohnt sich deshalb ein Besuch auf alle Fälle. Spitzengastronomie zu angenehmen Preisen.
So sehr ich die mit bunten Blumen geschmückten Speisen jedesmal aufs neue bewundere, schmecken die meisten Blumen leider nicht nach viel. Aber keine Sorge, neben diesem optischen Gaumenschmaus wissen die Köche ganz genau was sie machen und zaubern super geschmackvolle Speisen und Getränke.
Vor einigen Jahren war ich bereits einmal in den Steinschaler Naturgärten. Damals waren die Gärten natürlich auch bereits naturbelassen. Allerdings hatte ich das Gefühl, dass sie damals gepflegt wurden. Wohingegen jetzt immer mehr ein verwahrloster Eindruck entsteht. Zwischen Natur und Verwahrlosung liegt ein schmaler Grad. Dennoch bin ich mir natürlich bewusst, das ein Naturgarten wesentlich wilder aussehen darf und auch soll als eine Parkanlage.
So ist der Weg rund um einen der kleinen Teiche zunehmend schwerer passierbar. Die Bäume und Sträucher werden immer größer, so dass oftmals das Wasser völlig verdeckt wird. Es scheint als erobern die Pflanzen nach und nach den Teich und werden ihn langsam völlig überwuchern.
Im Produktionsgarten ist es für mich größtenteils nicht ersichtlich welche Pflanzen es zu bewundern gibt. Und schon gar nicht weiß ich wozu man diese verwenden kann oder welche Wirkungen sie auf den Körper haben. Ich würde mir Schautafeln wünschen, damit man nicht bloß durch die Gärten spaziert, sondern auch etwas dabei lernen kann. Die wenigen Tafeln sind oftmals verwittert und schwer zu lesen.
Ich könnte mir gut vorstellen, dass eine Führung einen ganz anderen Blickwinkel offenbart und vielleicht sogar einige der von mir kritisierten Punkte plötzlich absolut Sinn ergeben. Informationen zu einer derartigen Möglichkeit habe ich jedoch nicht gefunden.
Im Endeffekt lohnt sich ein Ausflug zu den Steinschaler Naturgärten aufgrund des fantastischen Essens im Steinschaler Hof auf jeden Fall. Nur um den GenussGarten zu besuchen, würde ich allerdings nicht extra ins Pielachtal fahren.
Let’s talk
Wilde, naturbelassene Gärten oder lieber durchdesignt mit englischem Rasen? Was gefällt dir besser?
Besuchte Ausflugsziele im Mostviertel:
Erlebniswelten & Naturparks
- MostBirnHaus in Ardagger
- Bruckners Bierwelt (Brauseminar) in Gaming
- World of Styx in Ober-Grafendorf
- Haubiversum in Petzenkirchen
- Steinschaler Naturgärten in Rabenstein
- Rosenfellner Mühle in St. Peter
- Fireland Foods - Chili Erlebniswelt in St. Pölten
- Laufkraftwerk Ybbs-Persenbeug
- Atomkraftwerk in Zwentendorf