Die heurige Ausstellung auf der Schallaburg hat sich dem Thema „Byzanz & der Westen“ verschrieben. Während ich im vergangenen Jahr von der „Islam“ Ausstellung wenig angetan war, bin ich heuer dafür sehr begeistert.
Manche werden sich nun vielleicht fragen Byzanz? Was soll das sein? Und auch mein Wissen rund um dieses riesige Reich beschränkte sich auf ein absolutes Minimum. So wusste ich, dass das irgendwas mit Griechenland und Konstantinopel zu tun hat. Allerdings war mir nicht bewusst wie riesig Byzanz zu seiner Blüte war, geschweige denn welche Eigenschaften und Künste die Byzantener charakterisieren.
Die Ausstellung beginnt im Jahr 395 als das römische Reich in das Weströmische und Oströmisch (Byzantisches) Reich geteilt wird. Im ersten Raum gibt es einen sehr guten Überblick über die wichtigsten Geschichtlichen Etappen. Auf Landkarten werden die Veränderungen des West- und Oströmischen Reiches dargestellt und es gibt kompakte Informationen wodurch die Änderungen zustande gekommen sind.
Nicht nur Seide und Juwelen aus Byzanz waren heiß begehrt. Die Frauen beziehungsweise Prinzessinnen aus Konstantinopel wurden gerne zur Braut genommen. Schönheit, und in der Ausstellung hatte ich auch den Eindruck Selbstbewusstsein und Klugheit machten sie am Heiratsmarkt attraktiv. Auch aus politischer Sicht waren die Hochzeiten für Herzoge oftmals eine gute Idee.
Die größte Herausforderung zwischen den beiden Reichen war die unterschiedliche Sprache. Im Westen wurde Latein gesprochen, während in Byzanz griechisch gesprochen wurde. Die Byzantiener betrachteten alle Menschen außerhalb ihres Reiches als Barbaren. Es wurde ihnen Grobheit und Gier vorgeworfen. Das Schubladendenken gab es also schon damals. Dies wird in der Ausstellung sehr groß in einem Raum mit Audiounterstützung inszeniert.
Trotz der Vorurteile florierte der Handel mit Byzanz im 6. Jahrhundert. Bis Indien, Sri Lanka und China wurde Handel betrieben.
West- und Ostbyzanz lebten sich nicht nur aufgrund der unterschiedlichen Sprache immer weiter auseinander. Die Entwicklung der katholischen und orthodoxen Kirche zeigt dies sehr gut.
Doch wie man weiß, vereint nichts so sehr wie ein gemeinsamer Feind. Mit den Muslimen fand sich dieser. Als Papst Urban II zu den Kreuzzügen ins Heilige Land aufrief kämpfen Ost- und Weströmer wieder Seite an Seite.
Die Ausstellung auf der Schallaburg streckt sich bis zum Fall des Byzantischen Reiches im Jahre 1435 als Konstantinopel von den Osmanen eingenommen wurde.
Byzanz ist noch ein vergleichsweise wenig erforschter Teil der Geschichte. Viel Wissen wurde zerstört als das Reich unterging. In Italien wurden viele der Bücher aufbewahrt. Lange Zeit konnte man diese jedoch nicht mal lesen.
Ich denke, dass so wenig von dieser Kultur erhalten geblieben ist, hängt auch damit zusammen, dass das Reich vollständig von der Landkarte gestrichen wurde. Vergleicht man die Geschichte beispielsweise mit Österreich erschreckte sich das Land zur Zeiten der Habsburger Monarchie über einen riesigen, heute unvorstellbaren Raum. Dennoch wurde Österreich nie (fast nie) vollständig von der Landkarte gestrichen und somit gab es immer einen geografischen Bereich, der dieses geschichtliche Wissen wahrte.
Die Ausstellung auf der Schallaburg kann ich allen sehr ans Herz legen, die sich sehr schön aufbereitet mit der Geschichte von Byzanz beschäftigen wollen. Dabei gefällt mir besonders gut, dass man keinen Informations-Overload bekommt. Mit knackigen Tafeln werden die Informationen leicht und verständlich dargelegt. Es gibt so viel zu entdecken, dass man das angenehme Gefühl hat etwas gelernt zu haben ohne von der Information erschlagen zu werden. Ich könnte mir vorstellen, dass Menschen, die sich bereits mit Byzanz beschäftigt haben, die Ausstellung zu oberflächlich finden. Für mich, mit wenig beziehungsweise keinem Vorwissen, ist „Byzanz & der Westen“ jedoch ausgezeichnet geeignet.
Auch wenn das Mitmach-Heft am Eingang vermutlich für eine etwas jüngere Zielgruppe entwickelt wurde, empfehle ich es mitzunehmen. Denn es macht einfach super viel Spaß!
Tipp: Mit der Niederösterreich CARD gibt es kostenlosen Eintritt in die Ausstellung. Außerdem gibt es diverse Aktionen gemeinsam mit den Sommerspielen in Melk.
Besuchte Ausflugsziele im Mostviertel:
Erlebniswelten & Naturparks
- MostBirnHaus in Ardagger
- Bruckners Bierwelt (Brauseminar) in Gaming
- World of Styx in Ober-Grafendorf
- Haubiversum in Petzenkirchen
- Steinschaler Naturgärten in Rabenstein
- Rosenfellner Mühle in St. Peter
- Fireland Foods - Chili Erlebniswelt in St. Pölten
- Laufkraftwerk Ybbs-Persenbeug
- Atomkraftwerk in Zwentendorf
Liebe Sabrina,
danke, dass du uns auf die Ausstellung „mitgenommen“ hast. Sehr interessant. Man hört in dem einen oder anderen Buch von Byzanz aber welches Reich sich genau dahinter verbirgt ist mir auch nicht ganz bewusst.
Mir gefallen deine Berichte über deine Ausflüge sehr! Mach weiter so!
GlG, monerl
Hallo monerl!
Vielen Dank für die schönen Worte! Du hast mir einen fetten Grinser ins Gesicht gezaubert :D
Liebe Grüße
Sabrina